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Kino Kaarst; Oppenheimer
September 20 >> 19:00 - 22:30
Am 20. September aber nur um 19 Uhr
ACHTUNG: Film hat Überlänge 180 Min.
Nolans neuer Film ist pures Überwältigungskino in wahrer Perfektion.
Im Jahr 1954 sitzt Julius Robert Oppenheimer vor einem Befragungsausschuss. Dieser muss entscheiden, ob der Wissenschaftler, der neun Jahre zuvor mit seinem Team die Atombombe entwickelt hat, noch eine Sicherheitsfreigabe für geheime Regierungsdokumente erhalten darf. Von den USA einst für seine Erfindung gefeiert, steht er nun unter dem Verdacht staatsfeindlicher Verschwörungen. Zu kämpfen hat Oppenheimer jedoch mehr mit sich und seinen inneren Dämonen. Denn so wie Prometheus, der einst das Feuer zu den Menschen brachte, war auch Oppenheimer nicht in der Lage, abzusehen, was sein Schaffen für Konsequenzen mit sich führte.
Der neue Film von Christopher Nolan ist in jeder der insgesamt 180 Minuten Lauflänge pures Überwältigungskino. Bereits der Einstieg, ein Montage-Wirbelwind durch Oppenheimers frühe Forscherjahre, zeigt auf beeindruckende Weise Nolans audiovisuelles und inszenatorisches Gesamtkonzept. Die Bilder, in deren Zentrum fast immer Oppenheimer selbst steht, sind in perfekter Symmetrie komponiert und werden gekoppelt mit einem infernalischen Score (komponiert von Ludwig Göransson), in dem sich orchestrale Musik mit eingebauten Soundelementen wie einer Warnsirene, einem Geigerzähler oder einem Countdown vermischen. Das wirkt ebenso eindringlich wie Nolans Erzählstruktur, die durch das kongeniale Editing maximal verrätselt zwischen den in Farbe und in Schwarz/Weiß gehaltenen Zeitebenen wandelt.